Guía

Nur einen Katzensprung entfernt vom Leben und Treiben in Gáldar ist Guía gelegen. Noch bis vor kurzem lag zwischen den beiden Städtchen der dichte Teppich der Bananenfelder. Doch immer größer werden die Lücken in diesem Grün, denn trotz der Subventionen der EU lohnt sich der Bananenanbau auf Gran Canaria kaum noch – die Wasserpreise erlauben hier kein vernünftiges Wirtschaften mehr.

In Guía begegnet dem Besucher die ruhige, besonnene Variante des kanarischen Lebens. Vielleicht haben die Einwohner deshalb am Rand des Kirchplatzes der Iglesia Santa María de Guía einen kleinen Steintisch mit marmornem Schachbrett errichtet und dem ehemaligen Weltmeister Anatoli Karpow gewidmet.

Nachdem die Spanier den Norden der Insel erobert hatten, wuchs Guía besonders durch die Zuwanderung aus Genua stammender Familien, welche gegenüber der selbstbewussten Bevölkerung der alten Hauptstadt Gáldar die Interessen der spanischen Krone vertraten. Aus der gegenseitigen Abneigung entwickelte sich eine Verunglimpfung Gáldars als Zwiebel- und Guías als Käsestadt. Dabei wäre die Küche der Kanarischen Inseln ohne diese beiden Erzeugnisse nur halb so interessant.

Beim Bummel durch die schmalen Straßen, deren farbenfrohe Bürgerhäuser vom Wohlstand auf Gran Canaria und Sinn für Schönheit zeugen, fällt der Blick auch in kleine Läden, die wir nur aus Erzählungen unserer Großeltern kennen: In wandhohen Regalen wird von Waschpulver und Glühbirne bis zu Lebensmitteln – hier eben auch verlockende Wurst und besonders guter Ziegen- und Schafskäse – alles im Tante-Emma-Stil geboten. Große Bonbongläser auf den breiten hölzernen Ladentheken locken die Kinder.

Guía - Historisches Haus eines Bürgermeisters von Guía

Guía - Iglesia Santa María de Guía

Guía - Anatoli Karpow

Guía - Bunte Häuserzeile mit Weihnachtsdekoration

Guía - Bunte Häuserzeile