Lamego

Lamego liegt südlich des Douro, an dessen Hängen der Portwein gedeiht. In dieser fruchtbaren Gegend wächst auch das Obst üppig, und ein herrlicher Schinken wird hergestellt.

Dies hat zu einigem Wohlstand in dem 12 000-Seelen-Städtchen geführt, doch die meisten Besucher von Lamego schenken den stattlichen barocken Herrenhäusern wenig Aufmerksamkeit und lassen auch die Kathedrale und das Museum im ehemaligen Bischofspalast unbeachtet. Sie haben die Kirche Nossa Senhora dos Remédios zum Ziel. Auf der Suche nach einem Wunder versammeln sich hier alljährlich am 8. September hunderttausende Gläubige. Doch auch an anderen Tagen des Jahres lohnt sich der Aufstieg, denn wer die 686 Stufen erklommen hat, wird mit einer schönen Aussicht über die Stadt und die Landschaft belohnt.

Einst stand am Hang des Monte Penude nur eine kleine Stephanuskapelle. Sie wurde über Jahrzehnte zum Ziel von Marienwallfahrten und erst 1761 entstand die heutige große Anlage. Die Kirche selbst ist traditionell und im Vergleich mit anderen Gotteshäusern der Region eher schlicht ausgestattet. Die hellblau und weiß verzierte Decke sorgt für eine klare, frische Atmosphäre.

Doch die barocke Doppeltreppe – eine Replik der Anlage von Bom Jesus do Monte in der Nähe von Braga – ist wirklich sehenswert. Terrassen und Kapellen an den Seiten des Weges gliedern die prächtige Treppe, die mit Statuen und Brunnen reich geschmückt wurde. Auf großen Bildern aus Azulejos, die unterschiedlich gut erhalten sind, werden – üppig von Ornamenten umgeben – Szenen der biblischen Geschichte dargestellt.

Der Kirchenvorplatz, der Patio dos Reis, ist umgeben von Granitstatuen der alttestamentarischen Könige und anderer biblischer Gestalten, die auf Pfeilern und Podesten, Pyramiden und Pfosten thronen. Auf vier wasserspeienden Atlanten steht ein reliefgeschmückter Obelsik, er markiert den Mittelpunkt der imposanten Anlage, die durch symmetrisch angeordnete sorgfältig geschnittene Grünpflanzungen noch an Reiz gewinnt.