Cascais und Estoril

Um Lissabon zu erkunden, bieten sich die westlich gelegenen Küstenorte Estoril und Cascais als Standorte an, die heute mit der Einmillionenstadt verwachsen sind. Die Autobahn in die Stadt ist großzügig ausgebaut, und mit den klimatisierten Zügen des Nahverkehrs gelangen Sie schnell und mit schönem Meerblick zum Verkehrsknoten Cais do Sodré. Von dort aus können Sie die Innenstadt zu Fuß, mit dem Bus oder der Metro entdecken. Die Bahnlinie wurde bereits in den 1920er Jahren eingerichtet und erfreute sich schon gleich nach ihrer Fertigstellung großer Beliebtheit.

Die Region war bereits zu römischer Zeit besiedelt und befand sich im 16. Jahrhundert zeitweilig unter spanischer Herrschaft. 1870 richtete die portugiesische Königsfamilie in Cascais eine Sommerresidenz ein, und die noble Umgebung zog den Adel Europas an die Costa do Estoril. Während der Hitlerdiktatur dienten Cascais und Estoril mehreren Monarchen Europas als Zuflucht. Heute sind die Orte beliebtes Domizil betuchter Briten, Franzosen und Deutscher, die milde Winter und nicht zu heiße Sommer zu schätzen wissen.

Estoril wurde über die Grenzen von Portugal hinaus durch sein Casino und seine Rennstrecke bekannt. Auf dem Autódromo do Estoril wurden von 1984 bis 1996 die Formel-1-Rennen zum Großen Preis von Portugal ausgetragen. Das Casino Estoril ist nicht nur das beherrschende Gebäude des Ortes, sondern auch die größte Spielhölle Europas. Die schier endlosen Reihen der Slotmaschinen und selbst einige Roulette- und Bakkarat-Tische werden auch am Nachmittag eines sonnigen Tages gut besucht. Zum Vergnügen einheimischer wie touristischer Besucher bietet das Casino den Sommer über bis gegen Ende August eine ganze Reihe kostenloser Konzerte und anderweitiger Veranstaltungen an.

Von der Anwesenheit wohlhabender Kreise profitierte die Region, und das daraus resultierende mondäne Ambiente hat sich besonders in Cascais erhalten. Auf der kleinen Flaniermeile entlang der Praia da Ribeira trifft man sich bis spät in die Nacht hinein – nachdem die kulinarischen Angebote der Gastronomie im Ortszentrum ausgiebig gewürdigt wurden, versteht sich. Der Platz vor dem hübschen Rathaus ist ein beliebter Treffpunkt der einheimischen Senioren und wegen der üppigen Azulejos auch ein interessantes Motiv für touristische Kameras.

Im Westen von Cascais beginnt die Steilküste, in östlicher Richtung reiht sich dagegen entlang der Costa del Sol bis zum zwei Kilometer langen Strand von Carcavelos ein Badeplatz an den anderen. Doch die Kutter von Cascais fahren auch heute noch in den frühen Morgenstunden aufs Meer hinaus, um nachmittags ihren Fang einzubringen, der die Restaurants der Region mit frischer Ware versorgt. Ein moderner Yachthafen mit Bootswerft ist dem Fischereihafen vorgelagert.

An historischen Bauten sind die Igreja Nossa Senhora da Assunção und das heutige Museum Castelo dos Condes de Castro Guimarães erhalten, dessen Bibliothek über 25.000 literarische Werke sowie frühgeschichtliche Funde zu bieten hat. Das Museu do Mar befasst sich mit der Geschichte der Fischerei und der historischen Entwicklung von Cascais.

Estoril - Zug aus Lissabon

Estoril - Badespaß

Anlage vor dem Casino Estoril

Casino Estoril

Cascais - Leuchtturm Farol de Santa Marta

Cascais - Praia da Ribeira

Cascais - Seniorentreff am Rathaus

Cascais - Blick nach Estoril

Cascais - Igreja Nossa Senhora da Assunção

Cascais - Rustikale Romantik

Cascais - Himmlische Romantik

In Cascais spielen sich Leben und Treiben der Fischer und der Urlaubsgäste direkt nebeneinander ab. Am Rand der kleinen Bucht werden die Arbeitsmittel gewartet und repariert. Selbst ein kleiner Kran ist vorhanden, damit die Kutter auch unterhalb der Wasserlinie gepflegt und ausgebessert werden können.

Wenn die Fischer im Laufe des Nachmittags zurückgekehrt sind, versammeln sich Vertreter der Restaurants und Händler in der Auktionshalle, um sich den Fang zu sichern. Auch hier hat heutzutage die Elektronik Einzug gehalten: Die Bieter halten Fernbedienungen in ihren Händen, und die Zuschläge zeigt ein digitales Display an.

Der hier versteigerte Tintenfisch Polvo ist der größere Artgenosse der beliebteren Lulas – so heißen in Portugal die Kalamares. Hochwertige Speisefische wie die Dorade erzielen weit höhere Zuschläge. Die Preise werden in Euros und in alten Escudos angezeigt. Lote ist die Losnummer der Versteigerung, Caixas gibt die Anzahl der Wannen an, Peso das Gewicht, und Barco ist das Fangschiff. Die Anzeige des Käufers unter Comprador ist offen, da die Bieter noch steigern.

Cascais - Fischer

Cascais - Fischauktion

Cascais - Fischauktion

Cascais - Fischauktion

Cascais - Fischauktion

Die Fischerbucht von Cascais bietet bei Nacht wie am Tag entspannte Ausblicke. Bei klarem Wetter reicht die nächtliche Sicht bis zu den Leuchtfeuern, die den Schiffen nach Lissabon die Mündung des Tejo markieren.

Cascais - Fischereihafen mit Blick zum Tejo